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    10. Februar 2017

    Stellenausschreibung: SHK/WHB oder WHK für Programmierarbeiten

    Stellenausschreibung: Studentische Hilfskraft oder Wissenschaftliche Hilfskraft für Programmierarbeiten, ab 01.04.17 für 8 Wochenstunden

    Im Fokus des Forschungsprojekts SIDATE steht die technische Unterstützung kleiner und mittelgroßer Energieversorger bei der Selbsteinschätzung und Verbesserung ihrer IT-Sicherheit. Es werden verschiedene Konzepte und Werkzeuge entwickelt und evaluiert.

    Wir suchen im Projekt eine studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft mit Spaß am Programmieren und am Erlernen und Ausprobieren neuer Technologien für die Entwicklung von web-basierter Applikationen.

    Fachliche Anforderungen:

    • Fähigkeit, sich eigenständig in neue Frameworks und Programmiersprachen einzuarbeiten
    • Gute Kenntnisse in mehreren Programmiersprachen
    • Sicherer Umgang mit Git

    Von Vorteil sind Erfahrungen mit:

    • HTML und CSS
    • JavaScript
    • React und Redux (mit JSX)
    • SASS
    • Webpack
    • Test-Driven Development und Continues Deployment

    Ihre Aufgabe ist die Implementierung von Web-Applikationen mittels React und Redux in einem Team von 3 bis 4 SHKs/WHKs. Als Backend kommt momentan Parse zum Einsatz, für neue Applikationen ist aber ein Wechsel auf ein IPFS-Basiertes Backend geplant. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit selbstständig und von zu Hause zu arbeiten und auch ihre eigenen Interessen einzubringen. Bei Interesse und guter Zusammenarbeit ist auch eine längerfristige Beschäftigung, bis in das Jahr 2018 hinein, möglich.

    Ansprechpartner: Julian Dax, julian.dax(at)uni-siegen.de

    Alle Informationen auch als PDF.

    17. Januar 2017

    Stellenausschreibung SHK/WHK für Redaktion, Design und Entwicklung

    Am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien ist ab sofort eine Stelle SHK oder WHB im Umfang von 8 Wochenstunden zu besetzen. Die Stellenausschreibung richtet sich an alle Studierenden der Uni Siegen.

    Der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien gehört zum Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Siegen. Neben der Lehre im Bereich Wirtschaftsinformatik/Human-Computer-Interaction wird im Rahmen mehrerer Projekte zu verschiedenen Thematiken geforscht.

    Das Aufgabenspektrum und die Arbeitszeiten sind flexibel und vielfältig. Mögliche Aufgaben umfassen:

    • Einrichtung und Pflege von Webseiten, primär auf Basis von WordPress
    • Unterstützung bei der Pflege, Weiterentwicklung und Troubleshooting von Webseiten bereits vorhandener, breitgefächerter Forschungsprojekte
    • Unterstützung bei der Erstellung und Gestaltung von Printmedien (Flyer, Poster usw.)
    • Designaufgaben (Logo-, Grafik- und Interaktionsdesign)

    Eine längerfristige Zusammenarbeit ist möglich und erwünscht. Als Bachelor-Student würden Sie als studentische Hilfskraft, als Master-Student als wissenschaftliche Hilfskraft angestellt.

    Ihr Profil: Student im Bachelor oder Master aller Fachbereiche, Zuverlässigkeit und Engagement. Kenntnisse der Web-Entwicklung & Design und Erfahrung im Umgang mit Content-Management Systemen werden vorausgesetzt. Erfahrung im Bereich Printdesign und Druckvorstufe sind von Vorteil.

    Bitte bewerben Sie sich mit kurzem Anschreiben und Lebenslauf als eine einzige PDF ab sofort bei Sebastian Hofheinz (sebastian.hofheinz(at)uni-siegen.de) und Marios Mouratidis (marios.mouratidis(at)uni-siegen.de).

    Alle Informationen als PDF.

    10. Januar 2017

    Stellenausschreibung Hilfskräfte für Projekt „FAB101“

    Das Forschungsprojekt FAB101 startet im März 2017 und wird sich für drei Jahre mit dem Potenzial digitaler Fabrikationsinfrastrukturen (Fab Labs, Maker Culture, etc.) für die interdisziplinäre Hochschullehre befassen. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der RWTH Aachen, der Uni Bremen, der Folkwang Uni sowie der Uni Siegen, die den Verbund leitet. Im Projekt werden empirische Studien zum Stand der Wissenschaft und Praxis durchgeführt werden, die anschließend in Lehrkonzepte und exemplarische Lehrformate für verschiedenste Studiengänge überführt, durchgeführt und evaluiert werden, wobei sowohl standortbezogen als auch hochschulübergreifend zwischen den Projektpartnern vorgegangen werden soll. Weiterhin sind Arbeiten zur Governance wie z.B. die Einbettung der entwickelten Lehrkonzepte in verschiedene Studiengänge, Sicherheitsaspekte oder zur Organisation von Fab Labs als Infrastruktur an Hochschulen vorgesehen. Auch die notwendige IT-Infrastruktur (z.B. technische Unterstützung der Lehre oder Zugangs- und Lernfortschritskontrollsysteme für Fab Labs) soll im Projekt betrachtet und teilweise entwickelt werden.
    Im Projekt sind Stellen für vier studentische Hilfskräfte SHK bzw. WHB mit je neun Arbeitsstunden pro Woche für folgende Bereiche vorgesehen:

    • Community-Arbeit und Gestaltung: Betreuung verschiedener Kanäle zur Öffentlichkeitsarbeit und zum Dialog mit unterschiedlichen Communities (Social Media, Telegram, Mailinglisten, Networking-Events, etc.) sowie gestalterische Arbeiten wie z.B. die Erstellung von Visualisierungen, Logos, Broschüren, etc.

      KandidatInnen sollten Erfahrungen in der Mediengestaltung und in kommunikationsbezogenen Arbeitsfeldern vorweisen können.
    • Forschungsassistenz: Unterstützung bei der Durchführung v.a. qualitativer Forschungsaufgaben wie z.B. Transkription von Interviews, Literaturrecherche, aber auch selbständige Durchführung empirischer Forschungsarbeiten, Mitwirkung bei der Analyse sowie beim Verfassen wissenschaftlicher Publikationen.

      KandidatInnen sollten Erfahrung mit der selbständigen Durchführung qualitativer (ggf. auch mixed-methods) Forschungsmethoden vorweisen können.
    • Assistenz der Projektkoordination / Forschungsassistenz: Unterstützung bei Aufgaben zur Organisation und Steuerung der Projektarbeiten wie z.B. Vorbereitung von Telefonkonferenzen, Protokollführung, Organisation von Meetings, Materialbestellungen, etc. In Projektphasen mit hohem Forschungsvolumen zusätzlich Übernahme von Aufgaben aus dem Bereich der Forschungsassistenz.

      KandidatInnen sollten Erfahrung im Projektmanagement / Projektassistenz und idealerweise auch Kenntnisse in Forschungsmethoden vorweisen können.
    • Technik und Entwicklung: Entwicklungsarbeiten im Bereich der digitalen Fabrikation und der integrierten (Mikro-)Elektronik. Insbesondere sollen konkrete Lehr-/Lern-Projekte zur Verwendung in Lehrveranstaltungen entwickelt werden. Zusätzlich sind Entwicklungsarbeiten zu unterstützenden Tools wie z.B. eines Nutzungs-Kontroll-Systems für Fab Lab-Maschinen auf NFC-Basis vorgesehen.

      KandidatInnen sollten Erfahrung mit der Entwicklung auf Basis verbreiteter Systeme wie z.B. Arduino oder Raspberry Pi mitbringen. Kenntnisse im Bereich der digitalen Fabrikation (z.B. Bedienung von 3D-Druckern oder anderen computergesteuerten Fertigungsmaschinen) sind wünschenswert aber nicht unbedingt erforderlich.

    Von allen KandidatInnen wird Selbständigkeit, Eigenmotivation und Zuverlässigkeit sowie ein gutes, (pro-)aktives Kommunikationsverhalten erwartet. Geboten werden weitgehend freie Zeiteinteilung, Rücksichtnahme auf Bedürfnisse im Studium, Zugriff auf sehr gute Ausstattung (u.a. Fab Lab Siegen mit 3D-Druckern, Fräsen, Lasercutter, etc.) und die Möglichkeit, Projektarbeiten mit eigenen Forschungs- oder studiumsbezogenen Interessen zu verknüpfen. Wir wünschen uns eine möglichst langfristige Zusammenarbeit (bis hin zur Projektlaufzeit von drei Jahren ab März 2017).

    An Bewerbungsunterlagen sollten ein kurzer Lebenslauf, ein kurzes persönliches Anschreiben / Statement (maximal 1/2 Seite) sowie – falls vorhanden – gerne auch Arbeitsproben (sehr gute eigene Studien- oder Abschlussarbeiten, eigene Projekte, eigene Artikel o.Ä.) eingereicht werden.

    Da die Einstellungen der Hilfskräfte bis zum 01.03.2017 erfolgen sollen, werden die Gespräche mit den KandidatInnen sowie am 26. und 27.01.2017 stattfinden, sodass die für die Einstellung erforderlichen Dokumente aufgrund der notwendigen Fristen noch im Januar unterzeichnet werden können. Bewerbungsschluss ist daher der 24.01.2017.

    Ansprechpartner:
    Oliver Stickel, oliver.stickel(at)uni-siegen.de

    Alle Informationen als PDF.

    2. Januar 2017

    Ausschreibung zum Austauschprogramm YALLAH – You All Are Hackers

    Im Rahmen des DAAD-Programmes Hochschuldialog mit der islamischen Welt richtet der Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik und Neue Medien zusammen mit der Birzeit University aus Palästina (Westjordanland) ein gemeinsames Austauschprogramm aus.

    Dabei wird jeweils zehn Studierenden beider Universitäten die Möglichkeit gegeben, an zwei vierwöchigen Austauschphasen in Deutschland und Palästina teilzunehmen. Neben einem regulären sozialen und kulturellen Programm werden die Studierenden im Laufe dieser Austauschphasen in kleinen, internationalen Teams Projekte zu dem Thema Social Innovation durchführen. Dazu sollen selbst identifizierte, lokale Problemstellungen bearbeitet und auf kreative Art und Weise gelöst werden. Die Mittel zum Erreichen der Projektziele werden den Teilnehmern nicht vorgegeben. Als mögliche Ressourcen bietet sich auf deutscher Seite unter anderem das Fab Lab Siegen an, in dessen Rahmen z.B. Methoden der digitalen Fabrikation zum schnellen Ausprobieren und Weiterentwickeln von Ideen genutzt werden können.

    Die erste Austauschphase – also die Reise nach Palästina – wird voraussichtlich von Ende Februar bis Ende März 2017 stattfinden, die zweite Austauschphase voraussichtlich im August. Durch die relativ kurze Zeitspanne bis zur Abreise können sich Studierende aller Fachrichtungen ab sofort per Email bei Sarah Rüller bewerben. Zur Bewerbung bitte ein kurzes Vorstellungs- und Motivationsschreiben inkl. Lebenslauf (max. 2 Seiten) in englischer Sprache einsenden. Dieses Dokument wird beim Austausch zum Kennenlernen zwischen den Teilnehmern innerhalb der Gruppe veröffentlicht. Bewerbungsschluss ist Mittwoch, der 25.01.2017, 23:59.

    Am Donnerstag, den 12.01.2017 findet um 18:00 Uhr in Raum US-F 308 eine Infoveranstaltung mit ausführlicherer Projektvorstellung und der Möglichkeit zum Beantworten von Fragen statt. Weitere Informationen zum Projekt und dem Bewerbungsprozess sind in Kürze unter http://yallah.exchange verfügbar.

    Prof. Dr. Volker Wulf

    Kontakt:

    Alle Informationen als PDF

    15. Dezember 2016

    Keine Angst vorm Alter: Senioren testen Hilfstechnik

    Im Rahmen des Projektes „Cognitive Village – vernetztes Dorf“ setzt die Universität Siegen auf die Mitarbeit von Seniorinnen und Senioren. Auf Einladung der Uni konnten sie jetzt im Ludwig-Wittgenstein-Haus auf dem Campus Unteres Schloss verschiedene Hilfstechnologien testen.

    Steht das Fenster ungewöhnlich lange offen, wird der Bewohner oder die Bewohnerin daran erinnert, es zu schließen. Das Pillen-Döschen erkennt, ob die täglichen Medikamente pünktlich entnommen wurden. Und liegt man länger im Bett, als gewöhnlich, wird per SMS der Sohn oder die Tochter alarmiert. Moderne Sensortechnik macht Wohnungen intelligent – und soll dazu beitragen, dass SeniorInnen möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben können. Selbstständigkeit bis ins hohe Alter ermöglichen, darum geht es im Forschungsprojekt „Cognitive Village – vernetztes Dorf“, das gemeinsam von ForscherInnen aller vier Fakultäten und dem Forschungskolleg (FoKoS) der Universität Siegen durchgeführt wird. Im Rahmen des Projektes wurden jetzt erstmals SeniorInnen an die Uni eingeladen, um bereits existierende Assistenzsysteme und -technologien zu testen.

    „Sie sind wichtige Mitarbeiter in unserem Projekt“, begrüßte Projektmitarbeiter Dominik Hornung die zehn SeniorInnen zu Beginn des Workshops. „Wir möchten von Ihnen erfahren, welche Unterstützung Sie in Ihrem Alltag wirklich brauchen und wie sie die verschiedenen Hilfsmittel vor diesem Hintergrund einschätzen.“ Drei Stationen hatten die ForscherInnen für den Workshop aufgebaut: Neben der intelligenten Wohnung mit Sensor-Technik konnten die SeniorInnen auch praktische Alltagshelfer wie Besteck mit verstärktem Griff oder ein ergonomisch geformtes Brotmesser testen. Außerdem wurden Ihnen Notruf-Systeme und Schlüsselanhänger, beziehungsweise Smartwatches mit Ortungs-Funktion vorgestellt.

    Die RenterInnen nahmen ihren Job im Forschungsprojekt dabei sehr ernst – und die ihnen vorgestellte Technik kritisch unter die Lupe. Beispiel Sensor-Auflagen für Matratzen: „Ist ja schön und gut, dass meine Angehörigen informiert werden, wenn ich länger als sonst im Bett liege. Aber was ist denn eigentlich, wenn ich einfach mal ausschlafen möchte?“, wandte Elke Dietz ein. Ihren Mann Rüdiger interessierte vor allem das Thema „Datensicherheit“: „Die intelligente Wohnung sammelt ja jede Menge Informationen und Daten über mich. Wer hat darauf denn eigentlich Zugriff?“

    Bei den Notruf- und Ortungssystemen ging es den SeniorInnen vor allem um die Alltagstauglichkeit. Schaffe ich es, rechtzeitig einen Notruf abzugeben, wenn es mir nicht gut geht? Oder macht es nicht mehr Sinn, die Systeme in so genannte „Wearables“ zu integrieren – etwa intelligente Armbanduhren, die den Puls messen und bei Auffälligkeiten einen Alarm auslösen. Denke ich im Alltag daran, solche Geräte auch wirklich zu tragen? „Ich würde mir auf jeden Fall ein System wünschen, das Notruf und Ortung miteinander kombiniert“, so Brigitte Muus: „Habe ich für jede Funktion ein Einzelgerät, dann suche ich diese am Ende ständig.“ Den SeniorInnen ist aber auch wichtig, nicht zu Vieles an die Technik abzugeben. Es halte schließlich fit, den eignen Alltag selbst zu managen, argumentierten sie.

    Die Autonomie älterer Menschen fördern – das ist auch ein wichtiges Ziel der ForscherInnen im Projekt „Cognitive Village – vernetztes Dorf“. „Wir möchten verschiedene Hilfstechnologien in ein Gesamtsystem integrieren, das von den Seniorinnen und Senioren selbst bedient und gesteuert werden kann. Die Technik muss sich dazu an die Menschen anpassen, damit sie zum Erhalt der Lebensqualität beitragen kann“, erklärte die Projektleiterin im Bereich Nutzerforschung, Jun.-Prof. Dr. Claudia Müller. Die Zusammenarbeit mit den künftigen NutzerInnen sei im Rahmen des Forschungsprojektes sehr wichtig: „Gemeinsam mit den älteren Menschen schauen wir uns immer wieder Ansätze und bestehende Technologien an, um herauszufinden, wie Hilfsmittel einen sinnvollen Platz im Leben der älteren Menschen finden können.“

    Bereits seit einem Jahr steht das Forscherteam dazu in engem Kontakt zu insgesamt zwanzig SeniorInnen, die in Wohnungen der Kreiswohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft (KSG) in Siegen leben. Regelmäßig tauschen sich die Uni-MitarbeiterInnen mit ihnen aus. „Ich profitiere davon auch persönlich sehr – ich lerne hier viele neue Dinge kennen“, sagte Teilnehmerin Magdalena Klinge am Ende des aktuellen Workshops. Auch Elke Dietz war mit Begeisterung dabei: „Was ich hier sehe, nimmt mir die Angst vorm Altern. Mir ist es sehr wichtig, in meinen eigenen vier Wänden zu bleiben. Die Forschung hier an der Uni macht das möglich.“

    Zum Hintergrund: Im Forschungsprojekt „Cognitive Village – vernetztes Dorf“ arbeiten WissenschaftlerInnen unterschiedlicher Disziplinen der Universität Siegen zusammen. Zu den Projektpartnern gehören außerdem Unternehmen, die Wohnungsgesellschaft KSG und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt mit rund 1,2 Mio. Euro. Die im aktuellen Workshop getesteten Hilfsmittel wurden von der Wohnberatung Siegen-Wittgenstein e.V. und der Firma Casenio zur Verfügung gestellt.

    Rüdiger Dietz und Brigitte Muus in der sensorgesteuerten Testwohnung des Projektes "Cognitive Village - vernetztes Dorf".

    Rüdiger Dietz und Brigitte Muus in der sensorgesteuerten Testwohnung des Projektes „Cognitive Village – vernetztes Dorf“.

    Ansprechpartner: Jun.-Prof. Dr. Claudia Müller, E-Mail: claudia.mueller@uni-siegen.de , Tel: 0271 740-4076

    7. Dezember 2016

    Jahrestagung: Infrastrukturen der Öffentlichkeiten – Öffentlichkeiten der Infrastrukturen

    Von der Straße bis zur Smartphone App

    Der SFB „Medien der Kooperation“ der Uni Siegen thematisiert auf seiner ersten Jahrestagung vielfältige infrastrukturelle Bedingungen, ohne die Öffentlichkeiten nicht denkbar wären.
    Der Sonderforschungsbereich (SFB) „Medien der Kooperation“ präsentiert sich in seiner ersten Jahrestagung „Infrastrukturen der Öffentlichkeiten – Öffentlichkeiten der Infrastrukturen“ vom 8. bis 10. Dezember 2016 im Artur-Woll-Haus der Universität Siegen aufregend, vielseitig und vor allem politisch aktuell. Zugleich spiegelt die erste Tagung die Grundarchitektur des in diesem Jahr an der Universität gestarteten Forschungsverbundes wider, an dem rund 60 WissenschaftlerInnen tätig sind.

    Im Zentrum der Tagung stehen – von der Straße bis zur Smartphone-App – vielfältige infrastrukturelle Bedingungen, ohne die Öffentlichkeiten nicht denkbar wären. „Dafür haben wir national und international renommierte Gäste aus verschiedenen Forschungsfeldern eingeladen, die zusammen mit den MitarbeiterInnen des SFBs und dem Publikum ins Gespräch kommen sollen“, sagt Dr. Wolfgang Reißmann, Mitarbeiter des SFB-Teilprojektes „Medienpraktiken und Urheberrecht“ im Gespräch. Reißmann ist einer der vier Organisatoren der Jahrestagung.

    Die Durchführung der Tagung obliegt den Nachwuchswissenschaftlern, die gleichzeitig mit ihrer eigenen Forschung involviert sind. So ist Dr. Tobias Röhl, Mitarbeiter des SFB-Teilprojektes „Normale Betriebsausfälle. Struktur und Wandel von Infrastrukturen im öffentlichen Dienst“, fasziniert von unausgesprochenen Erwartungen der Menschen bei Betriebsausfällen: „Wir erwarten doch einfach, dass alle Infrastrukturen, wie die Bahn, reibungslos funktionieren. Doch die meisten Infrastrukturen werden erst sichtbar, wenn es zu Störungen kommt.“ Betriebsausfälle sind als „Mobilität/Transport“ ein Teil der fünf Oberthemen der Tagung. Ein weiteres: „(In)Transparenz“. Dr. David Sittler aus dem Organisations-Team sagt: „Die Strukturen der Massenkommunikation sind da; wir benutzen sie täglich, aber verstehen wir sie und die Politik dahinter wirklich? Einige der großen Fragen lauten: Wie privat bin ich im Netz? Oder wie öffentlich soll Politik sein?“

    Die Jahrestagung kommt nicht mit erhobenem Zeigefinger daher, im Gegenteil ist die transdisziplinäre Arbeit der ForscherInnen erfrischend experimentell und zukunftsweisend zugleich. Klassische Beispiele für den aktuellen Diskussionsbedarf sind die Proteste bezüglich neuer Stromtrassen, oder des Internetzugangs auf dem Lande (Sind Bewohner ausgeschlossen von der Öffentlichkeit?), selbstfahrende Autos, die Verschmelzung von Privatheit und Öffentlichkeit in sozialen Medien, wie Facebook oder Twitter, und die zum Teil unklare Rechtslage von Beiträgen im Internet. Es geht aber, so Reißmann, „nicht nur um die Gegenwart, sondern auch um die Infrastrukturen der Vergangenheit, ihre Öffentlichkeiten und was wir heute daraus lernen können.“

    Ein Schwerpunkt liegt hierbei auch auf „Standardisierungen“, einem weiteren Themenblock der Tagung. „Standardisierungen sind ein entscheidender Schritt, damit Infrastrukturen und Öffentlichkeiten funktionieren. Diese ermöglichen Kommunikation, besonders auf Distanz“, erklärt Dr. Matthias Korn, Mitarbeiter des Programmmoduls „Infrastrukturkonzepte für die Beforschung kooperativer Medien “. Das dritte Hauptthema der Konferenz ist „Mobilität/Transport“, wobei es hier nicht nur um die klassischen Verkehrsinfrastrukturen und Öffentlichkeiten, sondern auch um die Praktiken des „Fahrens, Wartens, Laufens“ und mobile Daten gehen soll. Veränderung fließt im Komplex der „Arbeitsplätze“ mit hinein, bei denen gefragt wird, wie sich Arbeitsplätze veränderten und welche Jobs erst durch die Etablierung des Internets aufkamen.

    Hier geht es unter anderem um die Frage, wie Digitalisierung und Internet das Arbeiten verändert haben. Beleuchtet werden dabei auch der Kunstsektor oder die öffentliche (Un-)Sichtbarkeit von (historischen) Groß-Baustellen. Am Ende“, betont Röhl, „reden wir auch über uns selbst“. „Wissenschaft braucht Infrastrukturen und Öffentlichkeiten“ – daher steht im Zentrum des übergreifenden Komplexes „Academia“ die Selbstreflexion. „Wir freuen uns auf anregende Diskussionen“, bemerkt Korn. So wird Wissenschaft lebendig und formt sich aus den Einzelbeiträgen ein neues Bild aktueller Probleme und es werden innovative Perspektiven auf wichtige Herausforderungen mit Blick auf die Zukunft unserer Gesellschaft eröffnet.

    Als kleines Gimmick werden „Medien der Kooperation“ auch praktisch erfahrbar. Jeder Teilnehmer wird kleine Lego-Steine erhalten. Gemeinsam wird dann ein Gesamtkunstwerk entstehen – ob mit oder ohne Zusammenarbeit, heimlich oder transparent. Sittler: „Wir lassen uns überraschen und sind selbst gespannt, was die Diskussion zeigen und es für Antworten geben wird!“

    Diskussionsrunde am Samstag

    Die erste Jahrestagung des Siegener Sonderforschungsbereichs „Medien der Kooperation“ beinhaltet nicht nur die fünf Themenblocks „(In)Transparenz“, „Arbeitsplätze“, „Mobilität/Transport“, „Standardisierung“, sowie „Academia“, sondern schließt mit einer Podiums-Diskussion auf Deutsch. Hier ist eine Beteiligung der allgemeinen Öffentlichkeit besonders erwünscht.

    Unter dem Motto: „Was tun? Herausforderungen an Infrastrukturen und Öffentlichkeiten“ diskutieren auf dem Podium drei ExpertInnen: Migrationsforscher Prof. Dr. Wolf.-D. Bukow. zugleich Forschungsprofessor am Forschungskolleg der Universität Siegen (FoKoS). Er beschäftigt sich seit den 1970er Jahren auch beratend mit Fragen der Minderheiten- und Flüchtlingspolitik. Damit ist er ein idealer Gesprächspartner auf einer solchen offenen Plattform für eine direkte Auseinandersetzung mit Fragen der Gestaltung inklusiver Infrastrukturen in unseren Städten zumal im Rahmen der „Flüchtlingskrise“ dieses Thema viele Menschen stark bewegt. Die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Sigrid Baringhorst wird die Krise der repräsentativen Demokratie ansprechen, die angesichts der anstehenden Wahlen, und neuer Protestbewegungen brisant ist und eine Stellungnahme der WissenschaftlerInnen auch als BürgerInnen verlangt. Der Sozio-Informatiker Prof. Dr. Volker Wulf bringt die internationale Dimension ein und wird auf die Auswirkungen des sogenannten Arabischen Frühlings eingehen.

    Die Diskussionsrunde findet am Samstag, 10. Dezember 2016 ab 11.45 Uhr im Artur-Woll Haus statt.

    Nähere Informationen zur Tagung und zur deutschsprachigen Podiums-Diskussion finden Sie unter www.mediacoop.uni-siegen.de

    Sabrina Fuchs

    1. Dezember 2016

    „Nett-Werkzeug“ soll Flüchtlingen das Ankommen erleichtern

    Forscherinnen und Forscher der Uni Siegen entwickeln zusammen mit dem Düsseldorfer Unternehmen „appcom interactive GmbH“ eine digitale Plattform für Flüchtlinge und HelferInnen. Das Projekt „Nett-Werkzeug“ wird von der Leitmarktagentur NRW mit mehr als 1 Million Euro gefördert.

    ResizeAuf einer Stadtkarte sind zahlreiche Punkte mit blauen Fähnchen markiert: Darunter das Rathaus, Supermärkte, eine Food-Sharing-Stelle – und der türkische Metzger. Alles Orte, die für Flüchtlinge wichtig sind, um in einer für sie fremden Stadt ihren Alltag zu organisieren. Das Besondere: Die Karte wurde von Menschen mit Fluchtgeschichte erstellt. „Sie kennen die eigenen Bedürfnisse ja selbst am besten“, sagt Konstantin Aal, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien“ der Universität Siegen. ForscherInnen des Lehrstuhls setzen das Projekt „Nett-Werkzeug“ gemeinsam mit der „iSchool – School of Media and Information“ der Uni und dem Düsseldorfer Unternehmen „appcom interactive GmbH“ um. In den kommenden drei Jahren möchten die Projektpartner eine umfassende digitale Plattform für Flüchtlinge und HelferInnen entwickeln. Gut 1 Million Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Land NRW stehen dafür zur Verfügung.

    „Die von Flüchtlingen erstellte Stadtkarte ist nur ein Element der geplanten Plattform“, erklärt Projekt-Koordinator Dr. Helmut Hauptmeier (iSchool). Er und sein Team möchten die unterschiedlichen Bedürfnisse von Flüchtlingen, ehrenamtlichen HelferInnen, Organisationen und Kommunen sammeln und im „Nett-Werkzeug“ bündeln. „Flüchtlinge haben besonders anfangs viele Fragen: Wie finde ich eine Wohnung, einen Sprachkurs und wie komme ich günstig an Kleidung oder Möbel?“, sagt Konstantin Aal. Hilfsorganisationen und Ehrenamtliche sollen über die neue Plattform unkompliziert Aktionen koordinieren können. Über einen Dolmetscher-Pool könnten Flüchtlinge und Übersetzer zusammenfinden. Die ForscherInnen haben aber auch Einzelpersonen im Blick: „Angenommen, ich möchte ein Fahrrad spenden. Dann ist es bisher ein riesiger Aufwand herauszufinden, wo dieses Fahrrad wirklich gebraucht wird – und bei wem ich es abgeben kann. Das möchten wir erleichtern“, erklärt Projekt-Mitarbeiterin Anne Weibert.

    Beim „Nett-Werkzeug“ geht es aber nicht nur um solche Ersthilfe-Angebote, es soll darüber hinaus einen Beitrag zur Integration leisten. Zum Ankommen gehört für Flüchtlinge auch, in der neuen Heimat einen Fußball-Verein zu finden, Kindern finanzierbare Hobbys anzubieten, Kontakte zur Dorfgemeinschaft oder Nachbarschaft aufzubauen und ihr Deutsch weiter zu verbessern. Entsprechende Anbieter und Anlaufstellen könnten ebenfalls über die Plattform vermittelt werden.

    Um diese Angebote passgenau auf die künftigen NutzerInnen zuzuschneiden, sei in den kommenden Monaten viel Forschungsarbeit gefragt, sagt Anne Weibert: „Bevor wir die Technik entwickeln, müssen wir uns die Situation derjenigen, die wir damit ansprechen wollen, genau anschauen und sie verstehen.“ Die ForscherInnen möchten dazu eng mit Flüchtlingen, Ehrenamtlichen und MitarbeiterInnen von Kommunen zusammenarbeiten, sie interviewen und zu Workshops einladen. „Nur so erfahren wir, was wirklich gebraucht wird. Wir werden unser Konzept immer wieder gemeinsam diskutieren, um es dann eventuell noch nachzubessern“, so Aal. Entsprechende Kontakte habe das Team schon geknüpft: „In Dortmund arbeiten wir zum Beispiel schon länger mit ehrenamtlichen Organisationen und mit Flüchtlingen in Flüchtlings-Cafés zusammen. Das ist wichtig, um Vertrauen aufzubauen.“

    Damit das „Nett-Werkzeug“ in der Praxis funktioniert und von den NutzerInnen akzeptiert wird, müsse vieles beachtet werden: „Die wenigsten Flüchtlinge haben ein Laptop oder einen Rechner, die meisten gehen über ihre Smartphones online. Es macht also Sinn, das Angebot als App zu entwickeln“, so Aal. Mehrsprachig soll die Anwendung auf jeden Fall sein und nicht zu Text-lastig, damit sie leicht verstanden und bedient werden kann.

    Das Forscherteam möchte außerdem bereits bestehende Online-Angebote aus dem Bereich der Flüchtlingshilfe unter die Lupe nehmen. „Es gibt zahlreiche Apps oder Internetseiten, die aber meist lokal ausgerichtet oder auf einzelne Probleme bezogen sind“, sagt Hauptmeier. „Wo es Sinn macht, können wir solche Ansätze integrieren. Dass Nett-Werkzeug soll aber darüber hinausgehen und mit innovativen Lösungen einen echten Mehrwert bieten – für Flüchtlinge, Organisationen, Kommunen – und für Ehrenamtliche, deren wichtige Arbeit wir erleichtern und unterstützen möchten.“

    Ansprechpartner am „Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien“: Konstantin Aal, E-Mail: konstantin.aal@uni-siegen.de, Tel:0271-740 3383 und Anne Weibert, E-Mail: anne.weibert@uni-siegen.de, Tel: 0271-740 3383

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    Der Stadtplan mit wichtigen Orten und Anlaufstellen für Flüchtlinge ist ein Element des Nett-Werkzeug.

    27. November 2016

    Jun.Prof. Müller als Expertin beim 10. Nationalen IT-Gipfel

    Beim diesjährigen Nationalen IT-Gipfel in Saarbrücken stand die Digitalisierung der Gesellschaft in diversen Handlungsfeldern wie Schule, Arbeitsplatz und in der privaten Lebenswelt im Vordergrund. Neben Themen wie „Smart School“, Industrie 4.0 und digitale Teilhabe wurden auch die Lebenswelten älterer Bürgerinnen und Bürger in den Blick genommen. Jun.Prof. Dr. Claudia Müller, Inhaberin der Juniorprofessur „IT für die alternde Gesellschaft“ in der Siegener Wirtschaftsinformatik, war seitens des Bundesfamilienministeriums als Expertin zum Fachgespräch „Digitalisierung der Gesellschaft gestalten – ältere Menschen nachhaltig stärken“ eingeladen worden. Die Aufgabe der Expertenrunde richtete sich auf die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen und Maßnahmen zur Stärkung der digitalen Kompetenz älterer Menschen, um die Potenziale neuer Medien für Selbstständigkeit, Teilhabe und Lebensqualität auszuloten.

    Damit stand die „soziale Dimension“ der Digitalisierung für die alternde Gesellschaft im Fokus, die unter der Leitung des Bundesfamilienministeriums im Rahmen des Runden Tisches „Aktives Altern“ intensiv beleuchtet wird. Anhand der Fragestellung, wie ältere Bürgerinnen und Bürger als digitale Akteure die Ausrichtung ihrer Lebenswelten unter Zuhilfenahme neuer Medien selbst (mit-)gestalten können, brachte Jun.Prof. Müller die Forschungsergebnisse aus dem Feld der beteiligungsorientierten Technikgestaltung mit älteren Menschen als Ko-Entwickler ein. Dieser besondere Gestaltungsansatz, von Jun.Prof. Müller in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Volker Wulf aufgebaut, wird in der Siegener Wirtschaftsinformatik seit mehreren Jahren verfolgt. Hierbei werden in den Forschungsprojekten alle Akteure, die an der Einführung und Nutzung des zu entwickelnden Produktes beteiligt sind, schon während früher Forschungsphasen und dann langfristig über die gesamte Projektlaufzeit von den Forschern eingebunden. In Siegen sind daraus langfristige Kooperationen mit dem Seniorenverein ALTERaktiv Siegen-Wittgenstein e.V. erwachsen, sowie mit Wohlfahrtsverbänden, der Demografie-Beauftragten der Stadt Siegen oder auch mit Wohnbaugesellschaften und anderen Organisationen. Jun.Prof. Müller betont: „Anstatt eine rein technische Innovation anzustreben, nehmen wir sozio-technische Innovationen in den Blick. Mit der Nutzung qualitativer sozialwissenschaftlicher Forschungs- und Designmethoden streben wir an, die Lebenswelten der Menschen von innen heraus, d.h. aus der Sicht der sozialen Akteure selbst zu verstehen und entsprechend gemeinsam Ankerpunkte für sinnstiftende Technikunterstützung zu erarbeiten.“ Die ForscherInnen sind mit vielgestaltigen Herausforderungen in ihrer Forschungsarbeit konfrontiert. Eingeschränkte Technik-Kenntnisse und Sprachbarrieren stellen durch größtenteils englischsprachige Soft- und Hardwarebeschriftung noch die offensichtlichsten Faktoren dar. Die fehlende Identifikation mit moderner Technik hindert viele Senioren daran, sinnvolle und hilfreiche Einsatzmöglichkeiten für Technik zu erkennen und muss daher in Kooperation mit den Forschern sukzessive herausgearbeitet werden.

    Auf www.inclusive-ageing.com werden weitere Informationen zu beteiligungsorientierten IT-Gestaltungsprojekten der Siegener Wirtschaftsinformatiker aus den Teams um Jun.Prof. Dr. Müller und Prof. Dr. Volker Wulf zur Verfügung gestellt.

    15. November 2016

    „World Usability Day“ in Siegen: Nutzerfreundlichkeit im Fokus

    Zum siebten Mal in Folge fand an der Uni Siegen der „World Usability Day“ statt. Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft und Interessierte tauschten sich über die Nutzerfreundlichkeit von interaktiven Produkten und Systemen aus.

    Fahrkartenautomaten, Online-Shopping-Portale und Einparkhilfen haben eins gemeinsam: Damit sie auf dem Markt Erfolg haben, müssen sie benutzerfreundlich sein. So genannte „Usability“- und „User Experience“-Experten entwickeln Benutzeroberflächen, die möglichst einfach und verständlich zu bedienen sind. Am jährlichen „World Usability Day“ tauschen sie sich bei weltweiten Veranstaltungen über Trends und innovative Lösungen in Sachen Nutzerfreundlichkeit aus. Zum siebten Mal in Folge haben auch an der Uni Siegen Experten zu dem Thema getagt: Organisiert wurde der Aktionstag vom Lehrstuhl für „Computerunterstützte Gruppenarbeit und Soziale Medien“ von Prof. Dr. Volkmar Pipek.

    Rund 80 Interessierte kamen zu den Vorträgen und Workshops auf dem Campus Unteres Schloss. Patrick Schulte von der Firma Billiton Internet Services GmbH referierte beispielsweise über die regionale Einkaufsplattform „Lokaso“. Einzelhändler aus Siegen und Umgebung können sich dort virtuell ansiedeln und ihre Online-Kunden professionell bedienen. Anschließend hielt Michael Schaffstein von der Firma CONZE Informatik GmbH einen Vortrag über Gestensteuerung, also der Übersetzung von Körpersprache in Kontrollbefehle. Welche Möglichkeiten sich aus dieser Technik ergeben, erklärte er an einem Anwendungsbeispiel aus der Medizintechnik.

    Dass „Usability“ nicht immer mit perfekt funktionierenden Programmen gleichzusetzen ist, erklärte Prof. Dr. Marc Hassenzahl (Universität Siegen) in seinem Vortrag „Wohlbefinden, Design und Technik“. In bestimmten Fällen fühlen sich die Nutzer ihm zufolge wohler, wenn Anwendungen eben nicht vollständig optimiert sind. Beispiel „Einparkhilfen“: Diese können zwar deutlich „besser“ einparken, als der Fahrer selbst – werden dadurch aber eher als befremdlich wahrgenommen. Abschließend präsentierten Studierende der Uni Siegen ihre Sieger-Projekte bei zwei bundesweiten Informatik-Wettbewerben: Mit ihren Prototypen der interaktiven Spenden-Plattform „weDonate“ und der Smartwatch-Anwendung „Om“ hatten die Teams die diesjährige Usability-Challenge, bzw. CSCW-Challenge gewonnen.

    Neben Vorträgen gab es beim Siegener „World Usability Day“ auch die Möglichkeit, an Workshops teilzunehmen: Nico Castelli und Corinna Ogonowski (wissenschaftliche Mitarbeiter der Uni Siegen) designten mit Interessierten ein persönliches Dashboard. In einem weiteren Workshop vermittelte Johannes Bade von Hackspace Siegen e.V., wie mit Hilfe von frei zugänglicher Software 3D-Modelle erstellt und für den 3D-Druck vorbereitet werden können.

    Erstmals hatten in diesem Jahr außerdem zwei Siegener Startups aus der Gründerschmiede der Universität Siegen die Gelegenheit, sich vorzustellen: Cadopi hat einen innovativen Online-Marktplatz für Tierzubehör entwickelt. Snapptime programmierte eine App, die Konsumenten per Smartphone über Spar-Aktionen informiert und Gastronomen dabei hilft, neue Kundenkreise zu erschließen.

    Zum Hintergrund: Der „World Usability Day“ wurde an der Uni Siegen in diesem Jahr gemeinsam vom Lehrstuhl für „Computerunterstützte Gruppenarbeit und Soziale Medien“ und den Firmen Billiton Internet Services GmbH, conception Kommunikationsagentur GmbH, CONZE Informatik GmbH sowie dem Siegener Mittelstandsinstitut (SMI) ausgerichtet. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Fab Lab Siegen, Hackspace Siegen e.V. und der German Usability Professionals Association e.V. (UPA).

    wud_web

    18. Oktober 2016

    Ausschreibung Projekt-, Master- oder Bachelorarbeit

    Konzeption und Evaluation einer Web-Applikation zum Gestalten von ereignisbasierten Studien

    Stichworte: Interaktionskonzept, HCI, End-User-Development, E-Science

    Im Rahmen des Sonderfoschungsbereiches „Medien der Kooperation“ wird eine Web-Applikation entwickelt, die es Wissenschaftlern erlaubt Studien auf Basis von mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets durchzuführen. Dabei installieren sich die Studienteilnehmer eine bereits entwickelte App auf ihrem mobilen Gerät, die dann Sensordaten und weitere Daten (wie z.B. Appnutzung oder Bildschirmhelligkeit) des Smartphones an die Wissenschaftler liefert. So können nahezu alle Sensordaten (Aufenthaltsort, Geschwindigkeit, Helligkeit, usw.) gesammelt und ausgewertet werden – stets in transparentem Umgang mit dem Nutzer. Auf Basis der App können ebenfalls Umfragen durchgeführt werden, welche an die Teilnehmer übermittelt werden.
    Diese Projekt-, Bachelor- oder Masterarbeit beschäftigt sich mit der Umfragen-Komponente für die Wissenschaftler. Der Fokus liegt insbesondere auf dem ereignisbasierten Auslösen von Umfragen. Beispielsweise soll es Forschern möglich sein, eine Umfrage zu erstellen, die automatisch gestartet wird, sobald sich der Studienteilnehmer nahe am Hölderlin-Campus befindet. Dazu muss der Forscher in der Lage sein Regeln festzulegen, welche beschreiben, wann eine Umfrage auf dem mobilen Gerät des Teilnehmers erscheinen soll. Innerhalb dieser Arbeit soll die grafische Benutzeroberfläche (GUI), mit welcher diese Art von Regeln erstellt werden können, in Form eines Interaktionskonzeptes oder High-Fidelity Prototyp gestaltet und gemeinsam mit Nutzern evaluiert werden.
    Programmierkenntnisse sind dabei nicht notwendig, aber Erfahrung mit partizipativen Gestaltungs- und Evaluationsmethoden, sowie Prototyping-Werkzeugen (Balsamiq, Axure, o.ä.) sind von Vorteil.

    Ansprechpartner:

    Studiengänge: Wirtschaftsinformatik, Human Computer Interaction oder verwandte Studiengänge

    Beginn: ab Sofort

    Alle Informationen als PDF.