200 WissenschaftlerInnen, 20 Länder, mehr als 4 Zeitzonen: Die europäische Konferenz „Computer Supported Cooperative Work“ (ECSCW) wurde komplett in den virtuellen Raum verlegt. Ursprünglich sollte sie an der Universität Siegen stattfinden.
Der Forschungsbereich „Computer Supported Cooperative Work“ erfreut sich in Corona-Zeiten großer Aktualität: Unter der Abkürzung CSCW beschäftigen sich WissenschaftlerInnen aus aller Welt damit, wie soziale Praktiken aus dem Arbeits- und Konsumbereich sinnvoll digital unterstützt werden können. Wie lassen sich beispielsweise Meetings erfolgreich online durchführen? Wie kann künstliche Intelligenz unterstützend in Arbeitsprozesse integriert werden? Einmal pro Jahr treffen sich die Forschenden zu einer großen Konferenz, um Themen wie diese zu diskutieren. In diesem Jahr sollte die Veranstaltung eigentlich an der Universität Siegen stattfinden, die im Bereich der CSCW-Forschung eine lange Tradition hat und international hoch angesehen ist. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Siegener Organisationsteam die Konferenz jedoch komplett in den virtuellen Raum verlegen. Für die WissenschaftlerInnen eine einmalige Gelegenheit, den eigenen Forschungsbereich einem Praxistest zu unterziehen.
„Wir mussten kurzfristig unser gesamtes Konzept umschmeißen und uns neue digitale Formate überlegen“, sagt Junior-Professorin Dr. Claudia Müller von der Uni Siegen. „Es geht dabei nicht nur um die Technik an sich – virtuelle Konferenzen verlangen auch den Teilnehmenden neue Kompetenzen ab“, ergänzt ihr Kollege und Mitorganisator der Konferenz, Prof. Dr. Gunnar Stevens. Für die beiden und ihr Team galt es, rund 200 WissenschaftlerInnen aus mehr als 20 Ländern und mindestens vier verschiedenen Zeitzonen unter einen gemeinsamen, digitalen Hut zu bringen. Um die damit einhergehenden Herausforderungen zu meistern, gab es neben einem „synchronen“ Programm-Teil, bei dem sich bis zu 100 TeilnehmerInnen zeitgleich und live in Zoom zusammenschalteten, auch ein „asynchrones“ Programm. Hier wurden auf einem digitalen schwarzen Brett beispielsweise Kurzvideos zu Vorträgen gepostet. Die Videos konnten vorab angesehen, kommentiert und bewertet werden.
Insgesamt ziehen die OrganisatorInnen nach fünf Konferenz-Tagen ein positives Fazit. „Ich bin überrascht, wie gut dieses digitale Experiment funktioniert hat. Einige Formate wie die Videobeiträge sind sogar so gut angekommen, dass wir sie sicherlich auch in Zukunft beibehalten“, erklärt Junior- Professorin Müller. Schwieriger sei es dagegen noch, die sozialen Aspekte einer Tagung in den digitalen Bereich zu überführen – den kurzen Plausch in der Kaffee-Warteschlange oder informelle Programmteile wie das gemeinsame Abendessen der CSCW-Tagung. „Wir haben bei der diesjährigen, digitalen Konferenz versucht, die Teilnehmenden über einfache digitale Spiele miteinander ins Gespräch zu bringen. Durch die unterschiedlichen Zeitzonen fanden diese informellen Anteile bei manchen jedoch in den frühen Morgenstunden statt, weshalb leider nicht so viele KollegInnen teilgenommen haben, wie üblich“, bedauert Stevens.
Zahlreiche Ergebnisse der bisherigen CSCW-Forschung wurden bereits erfolgreich in die Praxis übertragen – bei der diesjährigen Konferenz konnten auch die Forschenden selbst davon profitieren: Beispielsweise die Funktion bei Zoom oder anderen Videokonferenz-Programmen, den jeweiligen Redner optisch hervorzuheben und so kenntlich zu machen. Oder auch Funktionen wie Applaudieren, das gemeinsame Arbeiten an einem digitalen Whiteboard oder die Möglichkeit, in Videokonferenzen geschlossene Untergruppen zu bilden. Ein inhaltliches Highlight der diesjährigen Konferenz war das hochkarätig besetzte Panel zum Thema „Überwachungskapitalismus“, moderiert von Uni Siegen-Professor Dr. Volker Wulf. Es widmete sich der Frage, wie wir künftig mit datengetriebenen Geschäftsmodellen wie Facebook oder Cambridge Analytica umgehen sollten. Die ExpertInnen kamen zu dem Schluss, dass neue, digitale Geschäftsmodelle benötigt werden, die nicht auf dem Ausspähen ihrer NutzerInnen basieren – Europa komme bei der Entwicklung eine Schlüsselrolle zu.
Die nächste große CSCW-Konferenz im kommenden Jahr soll nach Möglichkeit zwar wieder in Präsenz und an einem gemeinsamen Ort stattfinden. Dennoch nehme man aus der virtuellen Tagung in diesem Jahr einiges mit, sagen Müller und Stevens. Beide können sich gut vorstellen, ergänzend zu der großen, jährlichen Konferenz in Zukunft digitale Zwischen-Formate einzuführen: Beispielsweise halbjährliche Online-Meetings, bei denen sich die internationalen WissenschaftlerInnen digital austauschen und ihre Zusammenarbeit ausbauen können.
Die unterschiedlichen Themen drehen sich um das Thema „Barrierefreiheit“ im Kontext von IT-Arbeitsplätzen und beinhalten Feldstudien und technische (Weiter-) Entwicklungen von unterstützenden Werkzeugen.
Unser Sonderforschungsbereich Kooperative Herstellung von Nutzerautonomie im Kontext der alternden Gesellschaft schreibt eine Masterarbeit aus mit dem Titel:
Kollaboratives und partizipatives Design von Medien der Kooperation für Caring Communities – Partizipative Website-Gestaltung für Caring Community Projekt in der Schweiz
Durch die bestehende Kooperation der Juniorprofessur IT für die alternde Gesellschaft der Universität Siegen mit der Forschungsgruppe Ageing at home der Careum Hochschule Gesundheit (Zürich, Schweiz) bietet sich die Möglichkeit im Rahmen des Teilprojektes A05 – Kooperative Herstellung von Nutzerautonomie im Kontext der alternden Gesellschaft des SFB Medien der Kooperation eine Abschlussarbeit zur partizipativen Gestaltung einer Projekt-Website zu erstellen.
Die Abschlussarbeit soll dabei in Kooperation mit dem Schweizer Projekt CareComLabs durchgeführt werden, das bereits 3 Living Labs in der Schweiz aufgebaut hat. Zentral ist hier der partizipative Ansatz. Gemeinsam mit Akteuren der sich formierenden Caring Communities soll deren Internetauftritt gestaltet werden. Neben der Gestaltung der Website sind dabei auch die Konzeption, Durchführung und Reflexion des partizipativen Gestaltungsprozesses Teil der Abschlussarbeit.
Angebot verschiedener Projekte und Arbeiten im Rahmen von Blockchain
Any type of project or thesis
for the following modules (Bachelor & Master):
Wirtschaftsinformatik
Human Computer Interaction
Shared mobility is an emerging, environmental friendly alternative to individual transport and could be one of the driving forces behind the urgently required mobility transformation. The main idea is that individuals no longer own their personal vehicles, but instead have on demand access to cars, bicycles, scooters or rides from shared mobility providers.
Rural areas are mostly dominated by private transport and a personal car is usually unavoidable. In most places, public transport is usually less well developed and often even further reduced for cost reasons. Here, shared mobility services could increase the mobility of people, but currently are rare and, if existent, isolated from one and another. One of the main reasons is that shared mobility providers, for economic reasons, follow a top down approach where they reduce their offerings with decreasing population density. At the same time installation hurdles for non profit seeking providers are large, especially regarding the technical infrastructure required to operate such a service.
To address the before mentioned challenges of shared mobility in rural areas, as well as to facilitate and support the adoption and provision of more services, we are currently developing an open, blockchain based platform that enables peers to share vehicles in rural areas.
Related tasks are:
design of blockchain based services
development of smart contracts for Ethereum
we expect programming skills but not necessarily in Solidity
programming of microcontrollers and their connection to the blockchain
Literature:
3Blue1Brown: But how does bitcoin actually work? work?(https://www.youtube.com/watch?v=bBC nXj3Ng4)
Nakamoto , S. ( Bitcoin: A peer to peer electronic cash system. Manubot
Shaheen , S., Cohenand , A., & Zohdy , I. (2016). Shared mobility: current practices and guiding principles
Wüst , K.: and Gervais, A.: Do you need a Blockchain? 2018. Do you need a Blockchain? 2018 Crypto Valley Conference on Blockchain Technology (CVCBT) (2018), 45 54
Die Universität Siegen ist mit knapp 20.000 Studierenden, ca. 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Technik und Verwaltung eine innovative und interdisziplinär ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften ein hervorragendes Lehr- und Forschungsumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren. Sie ist deswegen seit 2006 als familiengerechte Hochschule zertifiziert und bietet einen Dual Career Service an.
In der Fakultät III Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht ist an der Juniorprofessur für Wirtschaftsinformatik, insbesondere IT für die alternde Gesellschaft (Jun.-Prof.in. Dr. Claudia Müller), zum nächst möglichen Zeitpunkt eine Stelle für
eine wissenschaftliche Mitarbeiterin oder einen wissenschaftlichen Mitarbeiter
(Entgeltgruppe 13 TV-L)
in Vollzeit (100%-Stelle) befristet bis zum 31.10.2022 zu besetzen.
Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach den Vorschriften des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes.
Wir suchen eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter für das BMBF-geförderte Begleitprojekt „Begründungs- und Bewertungsmaßstäbe von Robotik für die Pflege“ (Be+BeRobotik).
Projektziel besteht in der Erarbeitung von (Pflege-) praxisbasierten Grundlagen für die Gestaltung und den Einsatz robotischer Systeme. Dies umfasst die Erarbeitung eines Kriterienkatalogs zur anwendungsorientierten Bewertung von robotischen Systemen, der die Spezifika der verschiedenen Handlungsfelder der Pflege, aber auch die Breite der technischen Entwicklung von Robotik in Gesundheit und Pflege berücksichtigt. Weiterhin werden methodische, pflegepraxisbezogene und gestaltungsorientierte Fragestellungen miteinander verschränkt. Dazu wird ein konsentiertes, pragmatisch handhabbares Bewertungs-Tool für die bedarfsgerechte Entwicklung, handlungsfeldspezifische Anwendung und angemessene institutionelle Rahmung von Robotik in der Pflege entwickelt, erprobt und empirisch validiert.
Das interdisziplinäre Konsortium besteht aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Feldern Pflegeforschung, Informatik, Soziologie und Sozio-Informatik.
Die künftige Stelleninhaberin bzw. der zukünftige Stelleninhaber wird im Projekt die Perspektive der sozio-informatischen Forschung vertreten. Diese richtet sich auf die Erarbeitung von Ansätzen des nutzerorientierten und partizipativen Designs von Methoden, Werkzeugen und Prozessen für die Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Robotik in der Pflege.
Der Forschungsbereich der Sozio-Informatik als übergreifender Forschungsbereich von Computer Supported Cooperative Work (CSCW) und Human-Computer Interaction (HCI) umfasst neue Ansätze des ethnographie-basierten Designs und richtet sich entsprechend an Bewerberinnen und Bewerber, die Wissen und Kompetenzen im Feld qualitativer Sozialforschung und CSCW-/HCI- Gestaltungsmethoden aufweisen.
Die Aufgaben umfassen insbesondere:
Durchführung empirischer Studien in Absprache und Koordination mit den Projektpartnern
Leitung und Planung des Teilprojektes inklusive Case Studies (qualitativ-empirische/ethnographische Erhebungen
Partizipative Forschungsarbeit mit Projektpartnern aus der Förderlinie „Pflegerobotik“ im Rahmen der Begleitforschung
Durchführung von Workshops und Fokusgruppen
Vorbereitung, Mitarbeit und Verfassen von Publikationen in relevanten Fachzeitschriften
Verfassen wissenschaftlicher Publikationen und Präsentation der Ergebnisse auf nationaler und internationaler Ebene
Es handelt sich um eine Stelle zur Förderung der eigenen wissenschaftlichen Qualifizierung (Promotion). Hierzu wird im Rahmen der Dienstaufgaben Gelegenheit gegeben.
Ihr Profil:
Abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Diplom, Master) in einer der folgenden Disziplinen: Wirtschaftsinformatik, Human-Computer-Interaction, Kulturwissenschaften/STS, Psychologie, Pflegewissenschaft mit Affinität und Interesse an und/oder Erfahrung in Technikentwicklungsprojekten
Erfahrungen und/oder Interesse, interdisziplinäre nutzer- und praxisorientierte Technikgestaltung mit qualitativen Methoden der Sozialforschung zu kombinieren, wie dies in den Arbeitsfeldern Computer Supported Cooperative Work und Human Computer Interaction praktiziert wird
Erfahrungen in qualitativ-empirischer Sozialforschung
Sehr gute Englischkenntnisse
Hohe Kommunikations- und Teamfähigkeit
Engagement, Zuverlässigkeit und Eigenverantwortung
Strukturiertes Arbeiten
Wünschenswert sind:
Erfahrungen im Projektmanagement
Erfahrungen in der Drittmittelakquise
Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an. Entsprechend qualifizierte Frauen werden um ihre Bewerbung gebeten.
Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter sind erwünscht.
Auskunft erteilt Frau Jun.-Prof.in Dr. Claudia Müller unter der Telefonnummer 0271 7404036 oder per E-Mail an claudia.mueller@uni-siegen.de.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien etc.) richten Sie bitte unter Angabe der Ausschreibungskennziffer 2019/III/WI/WM/196 an Frau Jun.-Prof.in Dr. Claudia Müller, Fakultät III, Universität Siegen, 57068 Siegen.
Informationen über die Universität Siegen finden Sie auf unserer Homepage www.uni-siegen.de.
BEDARFSANALYSE UND -PROGNOSE IM KONTEXT VON SHARED MOBILITY SERVICES MITTELS DATA SCIENCE METHODEN UND MACHINE LEARNING
Verschiedene Projekt-, Bachelor- und Mastarbeiten
Shared Mobility Services wie nextbike, DriveNow, TIER oder Uber erleben weltweit rasantes Wachstum. Vielerorts sind geteilte Mobilitätsangebote mit Fahrrädern, Autos und E-Scootern zentraler Bestandteil von alternativen Mobilitätsstrategien, um verkehrsbezogene Probleme in Städten anzugehen.
Als Folge der stark wachsenden Flotten stehen die Betreiber moderner Angebote jedoch vor existenziellen Herausforderungen. Die Angebote müssen gleichzeitig wirtschaftlich, kundenfreundlich, umweltfreundlich und in Kooperation mit öffentlichen Stellen gestaltet werden. Für die Planung und Steuerung sind deshalb genaue Schätzungen des zukünftigen Mobilitätsbedarfs erforderlich.
Existierende Ansätze zur Bedarfsprognose im Kontext von Shared Mobility Services konzentrieren sich jedoch meist auf stationsgebundene Systeme und können die komplexen räumlichen und zeitlichen Abhängigkeiten, die sich aus der flexiblen Bereitstellung von Fahrzeugen ohne feste Stationen ergeben, nicht abbilden. Methoden aus den Bereichen Data Science und Machine Learning bieten die Möglichkeit, die großen Datenmengen, die von den immer schnellen wachsenden Flotten generiert werden, zu nutzen und entscheidend zum Betrieb und Optimierung der Angebote beizutragen.
Das Projekt „Creactive Citizen“ zielt darauf ab eine kreative digitale Beteiligungsanwendung für Bürger, Öffentlichkeit und Stakeholder zu entwickeln, um die Bürgerbeteiligung im Kontext von Stadt- und Regionalentwicklungsmaßnahmen (z.B. Gebäudeneubau, Gestaltung und Revitalisierung öffentlicher Flächen, Quartiersentwicklung) sowie Infrastrukturvorhaben (z.B. Windkraft, Netzausbau, Verkehr) zu unterstützen. Das Ziel des Projektansatzes besteht in der Erprobung, Begleitung und Evaluation einer speziellen Beteiligungsapplikation, das durch die Vernetzung von Offline- und Online-Kommunikation eine innovative und übersichtliche Beteiligungsgrundlage schafft. Zudem sollen innovative Ansätze wie bspw. Augmented Reality im Rahmen des Projektes erprobt werden, um bspw. Baumaßnahmen oder Veränderungen im öffentlichen Raum zu visualisieren.
Für das Projekt ist ab sofort eine Stelle für eine
studentische Hilfskraft (SHK) bzw. eine wissenschaftliche Hilfskraft mit Bachelorabschluss (WHB)
mit vorerst je 8 Wochenstunden zu besetzen.
Das Aufgabenspektrum und die Arbeitszeiten sind sehr flexibel und vielfältig. Mögliche Aufgaben
sind abhängig von Ihren Kenntnissen und Interessen:
Literatur- / Internetrecherche
Unterstützung bei der Planung und Durchführung (v.a. qualitativer) Forschungsaufgaben
Unterstützung bei der Datensammlung, Transkription und Datenanalyse
Planung und Durchführung von (kreativen) Workshops
Mitarbeit in der Konzeption und der Entwicklung von Gestaltungslösungen
Mitarbeit in der Erprobung und der technischen Entwicklung von Demonstratoren
Anforderungen:
Interesse am Themengebiet E-Demokratie und HCI
Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Aufgaben
Kenntnisse im Bereich UX Design von Vorteil
Technikaffinität (hilfreich können Vorerfahrung mit Augmented Reality sein!)
Eigenmotivation, Selbständigkeit und Zuverlässigkeit
Bei Interesse und guter Zusammenarbeit ist auch eine längerfristige Beschäftigung möglich.
Interessierte senden ihre Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf und kurzes Motivationsschreiben) per Email bitte an:
Professorin Bonnie Nardi von der School of Information and Computer Sciences der University of California, Irvine hat jetzt den IISI-EUSSET Live Time Achievement Award erhalten. Der Preis wurde vom International Institute for Socio-Informatics (IISI) und der European Society for Socially Embedded Technologies (EUSSET) am 11. Juni 2019 auf der European Conference on Computer-Supported Cooperative Work (ECSCW) in Salzburg verliehen. Der Dekan der Fakultät III der Universität Siegen, Prof. Dr. Volker Wulf, steht auch der IISI vor.
Die Auszeichnung für das Lebenswerk bekommen Wissenschaftler, die durch hervorragende Leistungen einen wesentlichen Beitrag zur Neuorientierung der angewandten Informatik geleistet haben, Prämiert werden ausschließlich die besten Arbeiten, die die angewandte Informatik nachhaltig geprägt haben.
Bonnie Nardi habe mehrere Generationen von Forschern ausgebildet und inspiriert, und sie setze ihre Arbeit aktiv fort, sagte Kari Kuutti von der University of Oulu in Finnland in seiner Laudatio. Seit mehr als 40 Jahren forsche Nardi und habe in diesen Jahren viel geschrieben. Bei Google Scholar finde man weit über 200 ihrer Publikationen. Viele davon seien zu Klassikern geworden, die von neuen Forschergenerationen weiterhin zitiert werden. Auch ihre Arbeit wurde bereits anerkannt: 2013 wurde sie für die CHI-Akademie nominiert und 2014 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität UmeÃ¥, Schweden.
Als Anthropologin interessiert Nardi sich für Sozialtheorie, Informatik und politische Ökonomie sowie für das soziale Leben im Internet, besonders für Videospiele. Ihr jüngstes Buch, „Heteromation and Other Stories of Computing and Capitalism“ wurde 2017 bei der MIT Press veröffentlicht. Bonnie ist Mitherausgeberin der MIT Press Acting with Technology Series. Sie ist Senior Editor bei der Zeitschrift Mind, Culture, and Activity, der führenden Zeitschrift für kulturhistorische Aktivitätstheorie.
Bonnie ist an radikalen Ansätzen zur Nachhaltigkeit interessiert und ist Gründungsmitglied der LIMITS Workshop Series, die jährlich eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern zusammenbringt, die sich mit dem Thema beschäftigt, wie Computing für alternative Wirtschaftssysteme genutzt werden kann. Sie verbringt gerne Zeit mit ihren fünf Enkelkindern, geht spazieren und lernt etwas über Permakultur.
Der IISI-EUSSET Live Time Achievement Award wird alle zwei Jahre verliehen und ihre Gewinner werden Ehrenmitglieder in der Europäischen Gesellschaft für sozial eingebettete Technologien (EUSSET – The European Society for Socially Embedded Technologies). Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Die nächste ECSCW wird in Siegen unter Leitung von Prof. Dr. Gunnar Stevens, Jun.-Prof. Dr. Claudia Müller und Jun.-Prof. Dr. Thomas Ludwig stattfinden.
WissenschaftlerInnen der Universität Siegen haben in Botswana mit der Naturschutzorganisation „CLAWS Conservancy“ ein weltweit einzigartiges Warnsystem entwickelt, um Löwen und Rinder zu schützen. Knapp zwei Jahre nach dem Projektstart ziehen sie eine positive Bilanz.
Wenn ein Viehhalter im Okavango-Delta eine SMS bekommt, in der ein Löwe abgebildet ist, muss er schnell seine Rinder in Sicherheit bringen. Denn ein Rudel Löwen ist im Anmarsch. Etwa 1.200 Löwen leben in der Region in Botswana, rund 70 Tiere an der nördlichen Grenze direkt am Rande des UNESCO-Weltnaturerbes. Immer wieder wurden in den vergangenen Jahren Löwen erschossen oder vergiftet, weil sie die frei umherlaufenden Rinder der Einheimischen angriffen und auch eine Gefahr für die Menschen darstellten. Mittlerweile hat sich die Situation jedoch deutlich entspannt, heute werden in der Region nur noch sehr selten Löwen getötet. Grund ist ein einzigartiges Löwen-Warnsystem, das WissenschaftlerInnen der Universität Siegen in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit ForscherInnen der Naturschutzorganisation „CLAWS Conservancy“ entwickelt haben.
Das System warnt Viehhalter rechtzeitig, wenn Löwen den Rindern zu nahekommen. Auf diese Weise schützt es neben den Rindern auch die Löwen selbst, erklärt Dr. Helmut Hauptmeier von der „iSchool“ (School of Media and Information) der Universität Siegen „Unser System konnte dafür sorgen, dass die Einheimischen den Löwen gegenüber positiver eingestellt sind. Es mildert den Konflikt ab, sodass Menschen und Löwen friedlich miteinander leben können“, freut sich Hauptmeier.
Seit es die Warn-SMS gibt, wurden etwa 50 Prozent weniger Rinder von den Löwen getötet. Zuvor waren in eineinhalb Jahren mehr als 220 Fälle gezählt worden, in denen Löwen freilaufende Rinder angegriffen hatten. Damit das System funktioniert, haben Biologen der „CLAWS Conservancy“ Löwen-Rudel mit GPS-Sendern ausgestattet. Anhand der Daten der Tiere können die WissenschaftlerInnen eine kritische Linie festlegen, entlang derer Begegnungen zwischen Löwen und Rindern wahrscheinlich sind. Nähert sich ein Löwe diesem virtuellen Zaun, dem so genannten Geofence, wird automatisch eine SMS verschickt.
Anfangs musste ein Forscher der „CLAWS Conservancy“ noch die GPS-Daten abrufen und den genauen Ort auf einer Karte bestimmen. „Das war oft mitten in der Nacht der Fall“, erklärt Konstantin Aal, Wirtschaftsinformatiker der Uni Siegen. Dann musste ein Übersetzer geweckt werden, damit die Viehhalter angerufen werden konnten. „Das war auf Dauer viel zu umständlich. Deshalb haben wir das System zusammen mit den DorfbewohnerInnen weiterentwickelt“, sagt Aal. Jetzt sendet das System die SMS automatisch direkt an die betroffenen Viehhalter.
Die Nachrichten beinhalten eine Warnung in der Landessprache Setswanisch – und es ist ein Löwe abgebildet. „Wichtig war, dass die SMS in mehreren Formaten und Designs zur Verfügung stehen, da unser Alarmsystem unterschiedliche Empfänger hat, darunter auch Menschen, die weder lesen noch schreiben können“, sagt Löwenforscher Dr. Florian Weise von der CLAWS Conservancy. 120 Viehhalter bekommen die SMS mittlerweile, etwa 30 bis 40 Kurznachrichten werden pro Monat verschickt. Wo genau sich die Löwen befinden, wird darin aber nicht mitgeteilt „Wir wollen nicht, dass sie angegriffen werden“, erklärt Konstantin Aal. „Wenn ein Viehhalter eine SMS bekommt, weiß er aber, dass seine Rinder gefährdet sind.“
In dem Projekt geht es aber nicht nur darum, den DorfbewohnerInnen technisch zu helfen. In Workshops zeigen die ForscherInnen ihnen auch, wie man Gatter so baut, dass die Löwen sie nicht überwinden können. Außerdem möchten sie ein neues Konzept des Rinderhütens vermitteln, bei dem mehrere Herden zusammengeschlossen werden und abwechselnd ein Hirte dabei ist, der im Notfall auch angreifende Löwen verscheuchen könnte.
Damit das Warnsystem auch wirklich vor allen Löwen warnen kann, sollen künftig noch mehr Tiere einen GPS-Sender bekommen. Die Biologen der „CLAWS Conservancy“ sind dafür zuständig. Dazu wird jeweils ein Tier eines Rudels betäubt und bekommt ein Halsband mit einem integrierten GPS-Sender umgelegt. Alle zwei Stunden sendet der über Satellit ein Signal, das verrät, wo sich die Löwen gerade aufhalten. „Die GPS-Halsbänder stören die Löwen nicht. Wenn die Batterie nach etwa drei Jahren leer ist, fallen die Halsbänder einfach ab“, erklärt Hauptmeier.
Das Warnsystem soll in Zukunft nicht nur für die Löwen in Botswana genutzt werden. Die ForscherInnen der Uni Siegen haben mit den WissenschaftlerInnen der CLAWS Conservancy schon Ideen für weitere Anwendungen entwickelt: Die Technik könnte etwa zum Schutz von Wölfen im amerikanischen Westen eingesetzt werden oder für den tasmanischen Teufel, einen Raubbeutler, der heute nur noch in Tasmanien vorkommt. Über ihre Arbeit im Okovango-Delta haben die WissenschaftlerInnen jetzt einen Artikel in der internationalen Fachzeitschrift „Frontiers in Ecology and Evolution“ veröffentlicht:
Ausschreibung Abschlussarbeit:
Daten eines Google-Kontos visualisieren
Stichworte: Google, Daten-Takeout, Privatheit, Information Visualization
Hintergrund: Die Datenschutzgrundverordnung hat es ermöglicht, dass eine Verbraucherin die personenbezogenen Daten, die ein Unternehmen über sie besitzt, in einem digitalen Format beanspruchen können. Neben vielen anderen Unternehmen setzt Google diese Maßgabe bereits durch einen sehr leichten Prozess um (www.takeout.google.com).
Allerdings sind auch dort „nur“ Daten zu sehen die teilweise in maschinen- aber nicht menschenlesbaren Formaten untergebracht sind. Eine gebrauchstaugliche Visualisierung, die auch Spaß macht und Menschen dabei hilft, Ihre Daten zu durchstöbern und über sie zu lernen fehlt noch.
Im Rahmen der Abschlussarbeit soll aufbauend auf einem bereits existierenden Visualisierungsframework open.DASH ein Dashboard aufgebaut werden, dass es Menschen ermöglicht, ihre Dateien, die sie per Google-Takeout geholt haben, visualisieren zu lassen. Dazu gehört einerseits eine Unterstützung beim Durchlaufen des Takeout-Prozesses, eine Aufarbeitung der Daten selbst und eine datenschutzfreundliche Architektur, die sicherstellt, dass keine personenbezogenen Daten gespeichert werden und dies dem Verbraucher klar kommuniziert.
Die Aufgabe unterteilt sich in die folgenden Arbeitspunkte, die je nach Umfang der Arbeit fokussiert werden können:
Einarbeitung in das Visualisierungsframework open.DASH
Entwurf und Entwicklung von Visualisierungen entsprechend der Google-Takeout-Daten
Demo und Evaluation in kleinem Nutzerkreis.
Teilnehmer: Studierende der Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaftslehre oder des Wirtschaftsingenieurwesens im Haupt- oder Masterstudium, oder engagierte BA Studierende der o.g. Studiengänge
Voraussetzungen: Bereitschaft sich neuen Herausforderungen zu stellen, Interesse an Projekt- und Forschungsarbeit, optimalerweise Programmierkenntnisse in Javascript.